24 Stunden von Le Mans 2011: Das Diesel-Duell geht in die nächste Runde
Audi gegen Peugeot – wie in den vergangenen vier Jahren finden die 24 Stunden von Le Mans 2011 unter dieser großen Überschrift statt. Während die Audis bei den Le Mans-Vortests mit den schnellsten Zeiten und guter Höchstgeschwindigkeit auf sich aufmerksam machten, ging der Sieg bei den 1000 km von Spa Francorchamps als Generalprobe für Le Mans an Peugeot.
Die im Vorfeld der 24 Stunden von Le Mans vom ACO vorgenommenen Anpassungen – im Zentrum die Verkleinerung der Tankzuleitungen im Diesellager sowie die Nutzung größerer Restriktoren für mehr Leistung für die Benzin-Prototypen – waren richtig und überfällig, werden aber auf den Gesamtsieg keinen Einfluss haben. Ob die Benziner von Rebellion und Pescarolo wenigstens dem Vorjahres-Peugeot des Oreca-Teams gefährlich werden können bleibt abzuwarten, denn der darf nach neuer Einstufung 15 kg im Vergleich zu Spa ausladen.
Aston Martin hat den neuen AMR-One bei Testfahrten in Monza weiterentwickelt, eine gute Platzierung bei den 24 Stunden von Le Mans wäre trotzdem eine Überraschung – zu langsam und fehleranfällig war der neue Prototyp beim LMS-Auftakt in Le Castellet im April diesen Jahres.
Audi und Peugeot betreiben ihre Le Mans-Aktivitäten mit einer Formel 1-ähnlichen Professionalität und großer Routine. Die exquisiten Fahrerkader ergänzen die technische Qualität bestens.
Die drei Audis R18 TDI werden von den jungen Titelverteidigern Timo Bernhard / Romain Dumas / Mike Rockenfeller, den Herausforderern Marcel Fässler / André Lotterer / Benoit Treluyer sowie den Altstars Tom Kristensen / Dindo Capello / Allan Mc Nish piotiert.
Peugeot hält mit Anthony Davidson / Marc Gene / Alex Wurz, Stéphane Sarrazin / Franck Montagny / Nicolas Minasssian und Sébastien Bourdais / Simon Pagenaud / Pedro Lamy mehr als dagegen – diese Trios sind absolute Weltklasse.
Auch in der GTE-Klasse greift der ACO in die Fahrzeugeinstufungen ein – ebenfalls indem die Langsamen schneller gemacht werden, anstatt die Spitze eingebremst wird. Profitieren werden Aston Martin Vantage, Ford GT sowie der neue Lotus Evora.
Nach Spa sieht bei den GTs vieles nach einem Sieg für einen der von den Teams AF Corse, Luxury Racing, JMW und Farnbacher eingesetzten Ferrari 458 aus – gerade in schnellen Ecken liegt die neue GT-Ferrari vorzüglich.
Diesen technischen Vorteil der Italiener versucht Porsche mit seinem Werksfahrerkader wettzumachen: der #77 Felbermayr-Proton-911er (Lieb / Lietz / Henzler), als auch der #80 Flying Lizard-Porsche (Bergmeister / Long / Luhr) werden von den wohl besten GT-Piloten der Welt bewegt.
Als Geheimfavorit in der GTE-Klasse dürfen die beiden BMW M3 GT gehandelt werden, die fahrerisch ebenfalls stark besetzt sind (#55: Farfus / J. Müller / Werner und #56: Priaulx / D. Werner / Hand) und, wie die Porsche, durch den Faktor Standfestigkeit über 24 Stunden punkten könnten.