ALMS Mid-Ohio: Aston Martin und Porsche schwimmen vorne

So sehen Sieger aus: Lucas Luhr / Klaus Graf entschieden die 2:45 h-Hatz für sich. In der Meisterschaft beträgt ihr Rückstand nach Mid-Ohio 23 Punkte auf Dyson / Smith. © ALMS

Zum Klassiker, der Mid-Ohio Sports Car Challenge, wagt Langstrecke.org einen Blick über den großen Teich: mit dem fünften von neun Läufen zur American Le Mans Series (ALMS) 2011 kommt die Meisterschaft langsam aber sicher in die entscheidende Phase.

In der großen LMP1-Klasse, in der gerade einmal drei Fahrzeuge regelmäßig an den Start gehen, konnten sich der Muscle Milk-Aston Martin von Lucas Luhr / Klaus Graf durchsetzen – der dritte Gesamtsieg für die beiden Deutschen in dieser Saison. In der LMP1-Gesamtwertung führen weiter Chris Dyson / Guy Smith (Dyson-Mazda), die zweite wurden. Polesetter Guy Smith hatte die erste Rennhälfte von vorne kontrolliert, ehe Lucas Luhr durch eine Saftey Car-Phase nicht nur die Lücke zum Dyson-Mazda zufahren konnte, sondern beim Re-Start auch den Konkurrenten überholen konnte. Knapp eine Stunde vor Ende des Rennens kamen beide zum Fahrerwechsel rein – für Klaus Graf und Chris Dyson war dann eher Schwimmen als Fahren angesagt. Aus teilweise regenüberfluteter Strecke verwaltete Klaus Graf souverän die Führung, während sich Chris Dyson drehte und zurück fiel.

Mangels Teilnehmer in der LMP2-Klasse fungiert die PC-Klasse der Formula Le Mans-Rennwagen aktuell als zweite Liga der ALMS. Dort konnte sich in Mid-Ohio Kyle Marcelli / Tomy Drissi durchsetzen. Die Meisterschaftsführenden Gunnar Jeannette / Ricardo Gonzalez erwischten ein schwarzes Rennen: Zuerst wurde Gonzalez von LMPC-Kontrahent Eric Lux herumgedreht, später drehte sich Jeannette auf schmutziger Fahrbahn.

Nach Wolf die Sintflut: Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler blieb cool und siegte bei den GTs. © ALMS

Die GT-Klasse bietet zweifellos den größten Wettbewerb und die größte Spannung in der ALMS 2011. Corvette, BMW, Ferrari und Porsche sind alle mehr oder minder auf einem Level, dazu gesellen sich die spektakulären Doran Ford GTs, der Panoz Abruzzi sowie die werksseitig eingesetzten Jaguar XKR. In Mid-Ohio entschied der Regen das Rennen: Kurz nach dem Start waren Jan Magnussen (#4 Corvette) und Toni Vilander (#62 Risi-Ferrari) am mit kalten Reifen kämpfenden Dirk Müller (#56 BMW) vorbeigegangen, der von der GT-Pole gestartet war. Nach der Runde der Fahrerwechsel kam Patrick Long (#45 Flying Lizard-Porsche) mächtig auf und ging in Führung, ehe er aufschwamm und mit seinem 911er ins Kiesbett rutschte. Dann schlug die Stunde von Wolf Henzler: In nur einer Runde kämpfte er sich der Porsche-Werksfahrer unter schwierigsten Bedingungen von Platz fünf nach ganz vorne und behauptete sich dort. Als zehn Minuten vor Ablauf der Distanz das Rennen abgebrochen wurde, war der erste Sieg für das Falken-Team in der ALMS perfekt.
In der Meisterschaft der GT-Sportwagen führen Dirk Müller / Joey Hand mit 80 Punkten vor Oliver Gavin / Jan Magnussen (73), Dirk Werner / Bill Auberlen (59) und Wolf Henzler / Bryan Sellers (46).

Zwischenfall unter Brüdern: Bill Auberlen bummelte, weil er dachte das Safety Car sei auf der Strecke. Dirk Müller wollte vorbei… © ALMS

Ergebnis 2011 Mid-Ohio Sports Car Challenge:

1. Klaus Graf / Lucas Luhr – Aston Martin Lola B08  96 Runden
2. Chris Dyson / Guy Smith – Lola B09 86 Mazda  96
3. Kyle Marcelli / Tommy Drissi – Oreca FLM09  93 (1. LMPC-Klasse)
4. Jon Field / Clint Field – Oreca FLM09  93 (2. LMPC-Klasse)
5. Javier Echeverria / David Cheng – Oreca FLM09  93 (3. LMPC-Klasse)
6. Wolf Henzler / Bryan Sellers – Porsche 911 RSR  92 (1. GT-Klasse)
7. Oliver Gavin / Jan Magnussen – Chevrolet Corvette  92 (2. GT-Klasse)
8. Bill Auberlen / Dirk Werner – BMW M3 GT  92 (3. GT-Klasse)
9. Dirk Mueller / Joey Hand – BMW M3 GT  92 (4. GT-Klasse)
10. Scott Sharp / Johannes Van Overbeek – Ferrari 458 Italia  92 (5. GT-Klasse)