FIA GT1 WM Slovakiaring: Viel Action mit wenig Fahrzeugen
Ohne die beiden China-gebrandeten Porsche und die russischen Aston Martins – so waren es nur noch 13 GT3-Rennwagen, die auf dem Slovakiaring den sechsten von neun Läufen zur FIA GT1 WM austragen sollten. Weil sich Sunred-Ford-Pilot Milos Pavlovic vor dem Qualirace nicht wohl fühlte, starteten im Samstagsrennen gar nur ein Dutzend Autos. Langsam gehen die Lichter in der FIA GT1 WM aus – und trotz der qualitativen Defizite konnte sich die Rennaction sehen lassen!
Allen voran die Vita4One-BMWs: Der BMW Z4 GT3 ist scheinbar für die knapp sechs Kilometer lange Strecke südöstlich von Bratislava gebaut, auch bei sommerlich heißen Temperaturen. Die Siege von Michael Bartels / Yelmer Buurman in Qualifikations- und Hauptrennen waren absolut überlegen und nur der Unachtsamkeit von Matthias Lauda bzw. fehlenden Kommunikation mit der Boxenmauer ist es zu verdanken, dass Vita4One nicht den Doppelsieg des Qualirennens wiederholen konnte: Markus Winkelhock nutzte die Gunst der Stunde und überholte mutig mit seinem All Inkl-Mercedes SLS den BMW eine Runde vor dem Ende, als das Safety Car das Feld für eine letzte Sprintrunde wieder freigab und erkämpfte damit für sich und seinen Teamkollegen Marc Basseng Platz zwei. Letztlich sahen ganze neun Fahrzeuge die Zielflagge!
Eine provisorische Reifenschikane hatte man vor der schnellen Kuppe aufgebaut – beim letzten FIA GT-Rennen auf dem Slovakiaring war das eine oder andere Auto gefährlich nahe am Abheben… Trotzdem knallte es im Qualifying ganz erheblich: Albert von Thurn und Taxis hatte seinen Lamborghini beim Herausbeschleunigen aus einer der schnellen Kurven des Slovakiarings verloren und war heftig abgeflogen. Dazu bitte folgendes Video beachten!
Wie für die Reiter-Lamborghinis war das Slovakei-Wochenende auch für AF Corse-Ferrari und Hexis-McLaren eines zum vergessen: Die Traumsportwagen bekamen keine ordentlich Abstimmung zustande. Besonders schlimm erwischte es die Hexis-Truppe, bei denen das Top-Duo Dusseldorp / Makowiecki gleich in Runde eins des Hauptrennens strandete und Demoustier / Parente als letzte der gewerteten Fahrzeuge einlief.
In der Fahrerwertung, wie auch in der Teammeisterschaft bleibt es spannend vor noch drei ausstehenden Events: Bartels / Buurman führen mit 121 Punkten vor Basseng / Winkelhock (105) und den am Slovakiaring punktelosen McLaren-Piloten Dusseldorp / Makowiecki (82). Bei den Teams führt All Inkl-Mercedes (185) vor Vita4One-BMW (166) und WRT-Audi (126).
Weil das doppelte China-Gastspiel ausfällt, kommt bekanntlich der Nürburgring am 23. September im Rahmen der Blancpain Endurance Serie zur Ehre, das vorletzte FIA GT1-Rennen auszutragen. Unverhofft kommt oft – und vielleicht würde es um die Rennserie anders stehen, wenn man die Abenteuer Mongolei und chinesisches Fußballstadion hätte bleiben lassen…