24 Stunden Dubai: Mercedes SLS-Sieg – mit dem Ersatzauto
Den Sieg des Abu Dhabi by Black Falcon-Mercedes SLS AMG GT3 von Khaled Al Qubaisi / Bernd Schneider / Jeroen Bleekemolen / Sean Edwards bei der achten Auflage der 24 Stunden von Dubai hätten am Mittwoch die Wenigsten für möglich gehalten: Al Qubaisi hatte den Flügeltürer mit der Startnummer 1 im freien Training irreparabel gegen die Leitplanke gesetzt. Das Black Falcon-Team kaufte kurzerhand dem Preci Spark-Team deren Ersatzauto ab. Im Rennen fuhren Schneider, Bleekemolen und Edwards kontrolliert und konstant schnell und legten den Grundstein für die Zieldurchfahrt ihres arabischen Mitfahrers…
Weniger erfreulich verlief das Rennen für die stark besetzten Saudi Falcons Team Schubert-BMW Z4 GT3: Motorprobleme zwangen die zur Rennhalbzeit führenden Abdulaziz AlFaisal / Faisal Binladen / Jörg Müller / Claudia Hürtgen / Dirk Müller rund 4 Stunden vor dem Ende zur Aufgabe, nachdem das Schwesterauto von Abdulaziz AlFaisal / Faisal Binladen / Dominik Baumann / Dominik Schwager / Dirk Adorf bereits vor Rennhalbzeit mit Problemen am Auspuff nach einer Kollision draußen war.
Beim Start musste sich der von Pole gestartete Black Falcon-SLS mit Jeroen Bleekemolen am Steuer dem Attempto-Porsche von Nicki Thiim sowie zwei Kurven später auch dem ersten der Schubert-BMWs mit Claudia Hürtgen am Steuer beugen. Es folgten der zweite Schubert BMW mit Dominik Schwager, der Craft-Aston Martin von Darren Turner sowie der Lapidus-McLaren mit Phil Quaife hinter dem Lenkrad auf Rang 6. In Runde 11 konnte Hürtgen Anfang Start und Ziel-Gerade Thiim überholen, gleichzeitig konnte sich Lorenzo Case im AF Corse-Ferrari auf P5 vorarbeiten.
Nicki Thiim fiel im Folgenden zurück, bis der Attempto-911er nach 40 Minuten brennend neben der Strecke stand und wenig später zurück in die Box geschleppt wurde – der erste Ausfall des Rennens! Zur gleichen Zeit hatte Bleekemolen seinen bekannten Rennspeed gefunden und ging an Claudia Hürtgen vorbei in Führung. Wie sich im Folgenden Bleekemolen, Hürtgen und Turner, aber auch der starke, eigentlich in der Ferrari Challenge fahrende Case durch das mit zahlreichen Amateurfahrern gespickte Feld überrundete, war ganz großer Sport von wahren Könnern! Nach der ersten Stunde vor der Welle der ersten Boxenstopps betrug der Abstand zum fünftplatzierten Andreas Simonsen auf dem zweiten Black Falcon-SLS bereits über 20 Sekunden.
In der zweiten Stunde sorgten zwei Code 60-Phasen (Regel: nicht schneller als 60 km/h, nicht überholen, quasi eine „unsichtbare“ Safety Car-Phase) mit unterschiedlichen Boxenstoppstrategien und zahlreichen Zeitstrafen wegen Verstößen gegen die Regularien für Bewegung im Feld und spülte den in der AM-Klasse der GT3-Fahrzeuge gestarteten Stadler-Porsche mit Marco Seefried am Steuer in der dritten Stunde bis an die Spitze nach vorne – und zeigte: Die AM-Strategie (Rundenzeitregel: nicht schneller als 2:05er-Rundenzeiten, dafür größerer Tank und weniger Fahrzeuggewicht) ist so falsch nicht, weil die PRO-Fahrzeuge im dichten Verkehr kaum schneller als 2:05 fahren konnten. Manchem 2-Wagenteam hätte es sicherlich nicht geschadet, den einen als PRO und den anderen als AM starten zu lassen. Im Ziel war der Fach Auto Tech-Porsche von Klohs / Ragginger / Lusser / Richter auf Gesamtrang 4 bestes AM-Fahrzeug.
Ergebnis 24 Stunden von Dubai 2013:
1. Al Qubaisi / Schneider / Bleekemolen / Edwards – Abu Dhabi by Black Falcon-Mercedes SLS AMG GT3 (A6-Pro) 600 Runden
2. Carvalho / Case / Cioci / Salo – AF Corse-Ferrari 458 Italia GT3 (A6-Pro) -2 Runden
3. Yu / Fuijii / Turner / O’Young / Mücke – Craft Racing AMR-Aston Martin Vantage GT3 (A6-Pro) -6 Runden
4. Klohs / Ragginger / Lusser / Richter – FACH AUTO TECH-Porsche 997 GT3 R (A6-Am) -6 Runden
5. Jones / Jones / Jones / Jones / Jones – Preci Spark-Mercedes SLS AMG GT3 (A6-Am) -13 Runden
6. Wagner / Fleischer / Arnold / Zolin / Bruder – FACH AUTO TECH-Porsche 997 GT3 R (A6-Am) -18 Runden
7. Al Qubaisi / Afanasiev / Simonsen / Knap / Jans – Abu Dhabi by Black Falcon-Mercedes SLS AMG GT3 (A6-Pro) -20 Runden
8. Orido / Aoki / Yamauchi / Sakamoto / Sushko – JLOC-Lamborghini Gallardo LP600+ (A6-Pro) -21 Runden
9. Ineichen / Matter / Amstutz / Seefried – Stadler Motorsport-Porsche 997 GT3 R (A6-Am) -32 Runden
10. Hummel / Christodoulou / Quaife / Mullen – Lapidus Racing-McLaren MP4 12C GT3 (A6-Pro) -35 Runden