WEC Silverstone: Toyota das Maß der Dinge beim Saisonauftakt
Die Langstrecken-Gemeinde hat dem Auftakt der WEC-Saison 2014 entgegengefiebert: Wie sieht das Kräfteverhältnis zwischen Titelverteidiger Audi, Herausforderer Toyota und Neuling Porsche aus – und das verspricht wahrlich Spannung für die Saison, um mit der Beantwortung dieser zentralen Frage zu starten.
Dabei ist nach dem Auftaktrennen in Silverstone ausgerechnet Seriensieger Audi der Wackelkandidat – und das ist dann doch eine Überraschung: Zuerst flog Lucas di Grassi Ende der alten Start-und-Ziel-Gerade heftig ab, wenig später Benoit Tréluyer an derselben Stelle. Freilich kann das ein großer Zufall sein, aber auch ein Indiz für die schlechte Beherrschbarkeit des neuen Audi R18 e-tron bei schwierigen Bedingungen sein. Ganz blöd für die vier Ringe: Die Crashs waren so heftig, dass für das nächste Rennen in zwei Wochen in Spa neue Monocoques aufgebaut werden müssen – alles andere als ein guter Saisonauftakt!
Neben dem gelungenen Debüt des LMP1-Boliden konnte sich Porsche über einen Doppelsieg in der GTE Pro-Klasse freuen: Patrick Pilet hatte zu Beginn der letzten Rennstunde das Rennen vor Fred Makowiecki im Schwesterauto angeführt und hatte dann bei stärker werdendem Regen von Intermediates auf Regenreifen wechseln lassen. Mako blieb draußen und eierte durch die Fluten, aber als wenig später das Safety Car herauskam und das Rennen schließlich 25 Minuten vor dem eigentlichen Ende abgebrochen wurde hatte der sympathische Franzose alles richtig gemacht… Insgesamt waren die GT-Porsche in Silverstone, gerade auch im Nassen, das Maß der Dinge.
Und sonst so? Na ja, mit insgesamt 27 Fahrzeugen war das Starterfeld von Silverstone weit weg von groß. In der LMP2-Klasse warn gerade einmal 4 mäßig besetzte Boliden am Start – so glorreich der Kampf zwischen Audi, Porsche und Toyota an der Spitze sein soll, so stark flüchten die LMP2-Teams in die European Le Mans Serie.