WEC Spa: Toyota dominiert das Geschehen

Wieder die Nr. 8: Wie beim Saisonauftakt in Silverstone siegten auch bei den 6 Stunden von Spa das Toyota-Trio Davidson / Lapierre / Buemi. © PSTU

Das Porsche-Märchen schien möglich bei den 6 Stunden von Spa: Die Leistungen im freien Training waren vielversprechend gewesen und dann hatte Marc Lieb im Qualifying den #14 Porsche 919 Hybrid auch noch auf Pole gestellt! Am Morgen des Renntags dann Stau in Richtung Rennstrecke und insgesamt 46.000 Zuschauer an der Rennstrecke, einige davon mit Jo Siffert-Kappen, Steve Mc Queen-Shirts und ähnlichen Accessoires der glorreichen Historie bekleidet – wenn Porsche auf der großen Bühne des Langstreckensports zurück ist und dann noch einen Marc Webber im Gepäck hat, ist das zweifellos ein großer Moment!

Sportlich die Größten in der WEC sind momentan aber zweifellos Toyota: Die Japaner mit Kölner Motorsport-Heimat waren über die Distanz richtig schnell, auch weil der neue TS 040 Hybrid gut mit den Reifen umgeht – und zudem in Spa, wie in Silverstone ohne nennenswerte technische Probleme.

Vom Start weg in Front: Neel Jani führte bis zur Runde der ersten Boxenstopps. In der vierten Rennstunde fiel der #14 Porsche 919 Hybrid wegen Elektrikproblemen zurück – im Ziel immerhin Rang 4. Ein Rennen zum vergessen erlebte das Schwesterauto rund um Marc Webber mit Schäden an der vorderen Radaufhängung. © PSTU

Für Audi war Spa nach dem Totalausfall von Silverstone zweifellos ein klarer Schritt nach vorne, vor allem in der zweiten Rennhälfte konnten die am Ende zweitplatzierten di Grassi / Duval / Kristensen das Tempo von Toyota und Porsche mitgehen. Trotzdem ist als Blitzlicht nach Spa festzuhalten: Die „Vier Ringe“ sind aktuell nur dritte Kraft in der WEC – aber es wäre fatal, die routinierten Dauersieger der letzten Jahre vor Le Mans abzuschreiben.

Luftspiele: Bei Audi nutze man Spa auch für den Test unterschiedlicher Aerodynamikkonfigurationen. Rechts im Bild die Langheckversion mit bündigem Abschluss des flacheren Heckflügels mit dem hinteren Fahrzeugüberhang, innen geöffneten Radhäusern und langer Nase. © PSTU

Die Premiere des neuen Rebellin R-One war so schlecht nicht – wobei: Beim Spa-Rennen vor einem Jahr hatte der Rückstand des besten Rebellions auf den Sieger 3 Runden betragen, dieses Jahr wurden Prost / Heidfeld / Beche 10 Mal vom siegreichen Toyota überrundet. Beim Schwesterauto von Kraihamer / Belicchi / Leimer sind die Probleme schwerwiegender: Dominik Kraihamer hatte kurz vor dem Start auf die Vielzahl der Probleme angesprochen geantwortet: „Da hab ich den Überblick verloren! Die Elektrik spinnt…“ Immerhin konnten 47 „Test-Runden“ im Rennen zurückgelegt werden.

Dominanz in der LMP2-Klasse: Die OAK- / G-Drive-Mannen Rusinov / Pla / Canal wiederholten in Spa ihren Klassensieg vom WEC-Auftakt in England. © PSTU

Die Spa-Analyse der GT-Klassen folgt – dann in Verbindung mit dem aktuellen Stand der LMGTE-Dinge in der amerikanischen TUSC-Meisterschaft.

Ergebnis 6 Stunden von Spa 2014 – Prototypen-Klassen:

1. #8 Toyota TS 040 Hybrid (DAVIDSON / LAPIERRE / BUEMI), 171 Runden
2. #1 Audi R18 e-tron quattro (DI GRASSI / DUVAL / KRISTENSEN), +1’13.926 min
3. #7 Toyota TS 040 Hybrid (WURZ / SARRAZIN / NAKAJIMA) +1’20.861 min
4. #14 Porsche 919 Hybrid  (DUMAS / JANI / LIEB), +1 Runde
5. #2 Audi R18 e-tron quattro (FÄSSLER / LOTTERER / TRÉLUYER), +1 Runde
6. #3 Audi R18 e-tron quattro (ALBUQUERQUE / BONANOMI), + 2 Runden
7. #12 Rebellion R-One Toyota (PROST / HEIDFELD / BECHE), +10 Runden
8. #26 G-Drive Morgan Nissan (RUSINOV / PLA / CANAL), +11 Runden (1. LMP2)
9. #38 JOTA Zytek Nissan (DOLAN / TINCKNELL / GENÉ), +11 Runden (2. LMP2)
10. #47 KCMG Oreca Nissan (HOWSON / BRADLEY / IMPERATORI), +12 Runden (3. LMP2)