WEC / USC: Status GT vor Le Mans

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Überlegene GTE Pro-Sieger in Spa: Bruni / Vilander im AF Corse-Ferrari. © PSTU

Es ist ein Geben und Nehmen, das GTE-Geschäft in der WEC – jüngstes Beispiel: Porsche! Nach dem siegreichen Auftakt in Silverstone wurde den Zuffenhäuser in Spa gegeben, nämlich 25 kg Zusatzgewicht in jeden der beiden Manthey-911er. Was folgte war eine Überlegenheit von AF Corse-Ferrari – der Sieg von Gimmi Bruni / Toni Vilander bei den 6 Stunden von Spa war klar und deutlich.

Bei Manthey-Porsche, GT-Vorjahrssieger bei den 24 Stunden von Le Mans, musste man sich in Spa mit Schadensbegrenzung begnügen: Ein gegen Ende beherzt auffahrender Patrick Pilet konnte sich in der letzten halben Stunde noch an Davide Rigon im zweiten AF Corse-Ferrari auf Rang 2 vorbei kämpfen – auch weil der junge Italiener auf alten Reifen unterwegs war. Dieser temporäre Reifenvorteil für Porsche soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Italiener nicht nur sehr schnell, sondern auch reifenschonend in Spa unterwegs waren – die roten Renner konnten durchweg Doppelstints fahren.

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Und noch ein Ferrari in Front: Perez Companc / Cioci / Venturi sicherten sich in Spa den Sieg in der GTE Am-Klasse, vor dem Aston Martin-Doppel Dalla Lana / Lamy / Nygaard und Poulsen / Heinemeir Hansson / Stanaway. © PSTU

Wer sich ein Bild über die LM-GT-Szene vor dem 24 Stunden-Klassiker machen will, muss den Blick über den großen Teich wagen, denn bei den 24 Stunden von Le Mans werden die Amerikaner in der GTE Pro-Klasse erfahrungsgemäß ein deutliches Wörtchen um den Sieg mitreden: 2011 hatte Corvette zuletzt in Le Mans gewonnen, damals gleich doppelt in der GTE Pro- und Am-Klasse!
Im amerikanischen United Sportscar Championship, der Vereinigung zwischen ALMS und Grand Am, herrscht insbesondere in der Prototypenszene alles andere als Einigkeit bzgl. Der Einstufung der Daytona Prototypes und LMP2-Rennwagen – auch in Amerika ist die GTLM-Klasse ein zentrales Standbein der Meisterschaft! Auf dem GTLM-Siegerpodest stand bei den Langstrecken-Klassikern zu Saisonbeginn Porsche ganz oben, die neue Corvette C7.R kommt aber immer besser in Fahrt und konnte die Saisonrennen 3 und 4 für sich entscheiden. Im Einzelnen sahen die GT-Podiumsplatzierungen wie folgt aus:

1. 24 Stunden Daytona:
1. Nick Tandy / Richard Lietz / Patrick Pilet – Porsche 911 RSR
2. Bill Auberlen / Andy Priaulx / Joey Hand / Maxime Martin – BMW Z4 GTE
3. Dominik Farnbacher / Marc Goossens / Ryan Hunter-Reay – SRT Viper GTS-R

2. 12 Stunden Sebring:
1. Patrick Long / Michael Christensen / Jörg Bergmeister – Porsche 911 RSR
2. Rob Bell / Jonathan Bomarito / Kuno Wittmer – SRT Viper GTS-R
3. Bill Auberlen / Andy Priaulx / Joey Hand – BMW Z4 GTE

3. Long Beach:
1. Jan Magnussen / Antonio Garcia – Chevrolet Corvette C7.R
2. Dirk Müller / John Edwards – BMW Z4 GTE
3. Oliver Gavin / Tommy Milner – Chevrolet Corvette C7.R

4. Laguna Seca:
1. Jan Magnussen / Antonio Garcia – Chevrolet Corvette C7.R
2. Bill Auberlen / Andy Priaulx – BMW Z4 GTE
3. Giancarlo Fisichella / Pierre Kaffer – Ferrari F458 Italia

Und was heißt das alles für Le Mans?!?
Zugegeben: Seine Langstreckentauglichkeit muss die neue Corvette noch unter Beweis stellen, trotzdem sollten wir die zweifellos im Auge haben. Die mächtige Viper, die ebenfalls beim legendären 24 Stunden-Rennen am Start sein wird, hat nur Außenseiterchancen.
AF Corse-Ferrari und Manthey-Porsche gehen als GT-Favoriten nach Le Mans, wie beschrieben mit leichten Vorteilen für Ferrari.
Aber halt: Haben wir nicht jemanden vergessen? Richtig – Aston Martin dürfen wir auf keinen Fall abschreiben! Nach dem „schwarzen Rennen“ vom Vorjahr mit dem tödlichen Unfall von Alan Simonsen und dem annährend gleich heftigen Einschlag von Fred Mako haben die Engländer nicht nur sportlich einiges gutzumachen.

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Auf der Überholspur: Nach einem Saisonauftakt kommt die neue Corvette immer besser in Fahrt – wie hier auf den Straßen von Long Beach. © IMSA