N24h Qualifikationsrennen: Ein perfektes Rennen zur Zeit
Über nahezu die ganze Renndistanz lieferte sich der letztlich siegreiche BMW und der Haribo-Mercedes ein spannendes Duell um den Sieg – bis 15 min vor dem Ende Maxi Götz in Führung liegend mit Vibrationen an der Vorderachse die Box ansteuern musste. Die Boxencrew schickte den Mercedes SLS zwar nochmals auf die Strecke, im Bereich Karussel rollte der schnelle Goldbär dann aber aus.
Wieviel der sprichwörtlichen Karten beim Qualifikationsrennen tatsächlich auf den Tisch gelegt wurden – darüber kann man nur spekulieren.
Beim siegriechen Schubert-Team blieb man im Rennen stets oberhalb der 8:32-Marke, das geht bestimmt noch schneller – aber zum Sieg hat es trotzdem gereicht!
Es ist jedes Mal faszinierend, wie die Vollgasvirtuosen bspw. am Wippermann die Kisten über die Kerbs hauen. Aber es verwundert auch nicht, dass zahlreiche technische Zipperlein und Reparaturunterbrechungen das Rennergebnis bei einem 6 Stunden-Rennen auf der Nordschleife beeinflussen: Beide gestarteten HTP-Bentleys von Bleekemolen / Brück und Schmid / Arnold schafften es nicht in die Wertung, ebenso der Schulze-Nissan und der Busch-Audi.
Bei Glickenhaus kann man die Zielankunft des schwarzen Fahrzeugs von Lauck / Franchitti / Jahn auf dem 13. Platz durchaus als Erfolg werten, das gelbe Schwesterauto von Mailleux / Mutsch / Dobson / Westphal war bereits in der Einführungsrunde stehen geblieben.
Als größter Erfolg des ersten Rennens nach dem Flugplatz-Unglück darf der reibungslose Ablauf des Rennens gewertet werden. Rennleiter Walter Hornung lobt die Umsicht der Fahrer: „Wir haben keinen einzigen Tempo-Verstoß auf der Strecke ahnden müssen. Das zeigt mir, wie professionell die Fahrer und Teams mit der neuen und für alle Beteiligten ungewohnten Situation auf der Nordschleife umgegangen sind.“ Er verspricht aber auch noch Anpassungen der sportlichen Regeln zum 24 Stunden-Rennen, die in den nächsten Tagen gemeinsam mit dem DMSB angegangen werden sollen.
Überrascht hat mich, wie wenig am Rennsonntag rund um den Ring los war, trotz herrlichem Frühlingswetter. Über die Gründe kann man nur spekulieren: Nachwirkungen des Unfalls, die Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nicht jeder versteht, das verhältnismäßig kleine Starterfeld (70 Starter), Parkgebühren in Höhe von 7 Euro entlang der gesamten Strecke und über allem die weiterhin ungeklärte Zukunft des Rings – die Nürburgring-Gemeinde kommt nicht zur Ruhe, der gebotene Sport ist und bleibt aber groß!
Ergebnis Qualifikationsrennen zu den 24 Stunden auf dem Nürburgring 2015:
1. #20 Team Schubert-BMW Z4 GT3, Baumann / Hürtgen / Klingmann / Tomczyk 41 Runden
2. #92 Manthey Racing-Porsche 911 GT3 Cup MR, Breuer / Cairoli / Müller +1 Runde (1. Klasse SP7)
3. #61 Black Falcon Team-Porsche 911 GT3 Cup, „Gerwin“ / Metzger / Eng / Plesse +1 Runde (2. Klasse SP7)
4. #44 Falken Motorsports-Porsche 911 GT3 R, Dumbreck / Henzler +1 Runde
5. #19 Team Schubert-BMW Z4 GT3, Müller / Sims / Werner / Wittmann +1 Runde
6. #17 Walkenhorst Motorsport-BMW Z4 GT3, Laser / Cerruti / J. Edwards +1 Runde
7. #18 Walkenhorst Motorsport-BMW Z4 GT3, Walkenhorst / „Werner Hamprecht“ / Bollrath +2 Runden
8. #15 Audi race experience-Audi R8 LMS ultra, Cheng / Lee / Thong +2 Runden
9. #91 Manthey Racing-Porsche 911 GT3 Cup MR, Schmidtmann / Ziegler / Schelp +2 Runden (3. Klasse SP7)
10. #14 Audi race experience-Audi R8 LMS ultra, Mayr-Melnhof / Salmon / Ohlsson / Saurenmann +2 Runden