Solitude Revival 2015: Stuttgarter Motorsport-Historie und ein Ende mit Schrecken

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Licht und Schatten: 50 Jahre nach dem letzten Solitude-Rennen gab es jede Menge Vintage-Emotionen – bis der erste schwere Unfall beim seit 2003 ausgetragenen Solitude Revival der Veranstaltung ein jähes Ende setzte. © PSTU

Der Duft von Strohballen, fachsimpelnde Rennfahrerlegenden, Schrauber-Idyll unter weißen Zelten und allerhand faszinierende Rennwagen und -motorräder: Auch 2015 bot Solitude Revival ganz viel Emotionalität rund um das Vermächtnis der legendären Rennstrecke vor den Toren Stuttgarts.

Porsche hatte seine Aktivitäten im Vergleich zu 2013 nochmals intensiviert: Mit Marc Lieb und Timo Bernhard waren zwei Fahrer aus dem aktuellen LMP1-Kader zur Solitude entsandt worden, erstmals gab es auf Höhe Start-und-Ziel eine Porsche-Tribüne. Die Zuffenhausener machen das zweifellos sehr sympathisch – noch mehr Porsche-Aktivitäten braucht die Solitude aber nicht, schließlich soll das internationale Event nicht zu einer Werbeveranstaltung degradiert werden.
Am Horizont zeichnet sich „Stuttgarter Vielfalt“ für das nächste Solitude Revival 2017 ab: Das Mercedes Benz-Museum hatte 2015 den 300 SL „Hobel“ zur Solitude gebracht und Michael Bock, Leiter von Mercedes-Benz Classic, hatte mehr für die Zukunft in Aussicht gestellt: „Als eine Automobilmarke, die der klassischen Automobilkultur in ganz besonderem Maße verbunden ist, können wir uns sehr gut vorstellen, unser Engagement beim nächsten Solitude Revival im Jahr 2017 auszubauen.“

Richtig so: Wenn die beiden großen Stuttgarter Automarken weltweit an historischen Veranstaltungen teilnehmen, dann bitte auch zu Hause! Zweifellos würde eine Teilnahme von Mercedes im Stile des aktuellen Porsche-Engagements Solitude Revival einen gewaltigen Boost geben.

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Ohne weitere Worte: Sportwagenlegendentraumland. © PSTU

Emotional, aber auch organisatorisch-logistisch war Solitude Revival 2015 gelungen: Das zentrale Fahrerlager auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz bot Platz für nahezu alle Teilnehmer und eine offene Atmosphäre. Die Erreichbarkeit über Leonberg und die Parkplatzsituation war professionell geregelt.
In der Vergangenheit musste Solitude Revival sich mit allerhand Widerständen auseinandersetzen – aber es hat sich gelohnt!

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Vorbote: Den 300 SL (W194/11), Kosenamen „Hobel“, aus dem Jahre 1953 brachte das Mercedes-Museum an den Solitude-Ring. 2017 sollen weitere Sport- und Rennwagen mit dem Stern folgen. © PSTU

Schön wäre, wenn man damit die Berichterstattung zum 2015er Solitude Revival abschließen könnte – aber sie wäre unvollständig: Am Sonntag gegen 14 Uhr kam einer der Teilnehmer mit seinem Ronart-Jaguar, Baujahr 1969 in der langgezogenen Rechtskurve zwischen Dreispitz und Büsnau von der Strecke ab. Ein großer Strohballen konnte die Geschwindigkeit zwar verringern, der Wagen überschlug sich aber im Folgenden im Wald mehrfach. 3 leicht verletzte Streckenposten, ein gebrochener Arm beim 65-jährigen Fahrer sowie eine schwer verletzte 45 Jahre alte Beifahrerin – so die erschütternde Bilanz. Die Veranstaltung wurde nach diesem Zwischenfall abgebrochen,  Endurance- und Grand Prix-Revival  fanden am Sonntag nicht statt.

Solitude Revival ist kein Event für Vollgas-Junkies – trotzdem ist keine Veranstaltung vor negativen Zwischenfällen gefeit. Der veranstaltende Verein hat mit Geschwindigkeitslimits und Vorkehrungen entlang der Strecke viel für die Sicherheit bei Solitude Revival gemacht – auf dass diese bei kommenden Events nicht weiter auf die Probe gestellt wird!

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Happy Birthday: Mit einem Autocorso und selbst am Steuer eines Porsche 718 feierte Kurt Ahrens an der Solitude seinen 75. Geburtstag. © PSTU