12 Stunden Bathurst: Chaos-Rennen mit Ferrari-Sieg
Dass die Rennstrecke von Bathurst mit ihrem mystischen Mount Panorama eine der schwierigeren ist – das ist ja nicht neu. Die 2017er Auflage der 12 Stunden von Bathurst hatte es aber richtig in sich – auch dem richtig guten und erfahrenen Fahrern unterliefen Fehler am laufenden Band.
Ausgerechnet Routinier Frank Stippler machte den Auftakt, als er noch bei Dunkelheit mit seinem #74 Jamec Pem-Audi im engen und kurvigen Streckenabschnitt ‚Dipper‘ heftig crashte und mitten auf der Strecke stehen blieb. Mehrere Kontrahenten streiften den gestrandeten R8, darunter auch der #23 Nissan GT-R, der sich die hintere Radaufhängung beschädigte – bereits nach wenigen Minuten zwei potenzielle Siegkandidaten out!
Nach der folgenden Safety Car-Phase ging BMW-Pilot Chaz Mostert in Führung und fuhr bis zur ersten Runde der Boxenstopps einen Vorsprung von mehr als 25 Sekunden heraus. Doch sowohl sein MARC Cars-BMW, als auch der werksunterstützte #911 Porsche, der im Folgenden die Führung übernahm, mussten in der zweiten Rennstunde alle Siegchancen begraben: Porsche-Pilot Earl Bamber, wie auch Max Twigg, der von Mostert übernommen hatte, verbogen sich bei Kollisionen die Radaufhängungen ihrer Boliden.
Christopher Mies war im zweiten der Jamec Pem-Audis auf dem Weg nach vorne, als er von David Calvert-Jones im letztlich zweitplatzierten Porsche eine auf das Hinterrad bekam – auch für den GT-Weltenbummler mit Gesamtrang 13 ein betrüblicher Australienausflug.
Es war das Rennen des FehlerMINIMIERENS, fehlerfrei war kein Fahrzeug – auch der siegreiche Ferrari steckte zwei Mal im Kiesbett! Der Höhepunkt waren die irren letzten 30 Minuten des Rennens – und hier spielte der zu diesem Zeitpunkt auf Rang 2 liegende HTP-Mercedes von Baird / van Gisbergen / Engel eine zentrale Rolle: Vorjahressieger Shane van Gisbergen bleib zuerst beim Überrunden am #51 Porsche aus der AM-Klasse hängen und schickte diesen krachend in die Mauern. Damit nicht genug: Wenig später verlor der Australier die Kontrolle über seinen Mercedes GT3 und schlug in die Mauer ein. Er schaffte es nicht zurück in die Box.
Die 12 Stunden von Bathurst waren auch der Auftakt zur Intercontinental GT Challenge, zu der auch die 24 Stunden von Spa Ende Juli, die 8 Stunden California in Laguna Seca (15.10.2017) sowie die 12 Stunden von Sepang (10.12.2017) zählen werden.
Ergebnis 12 Stunden von Bathurst 2017:
1. #88 Ferrari 488 GT3 (Vilander/Lowndes/Whincup) 290 Runden
2. #12 Porsche 911 GT3 (Calvert-Jones/Long/Lieb/Campbell) +1 Rd (1. ProAm-Klasse)
3. #17 Bentley Continential GT3 (Kane/Smith/Jarvis) +1 Rd
4. #912 Porsche 911 GT3 (Talbot/Martin/Padayachee) +1 Rd (1. Am-Klasse)
5. #1 McLaren 650s GT3 (Parente/Bell/Ledogar) +1 Rd
6. #32 Lamborghini R-EX (Lago/Owen/Russell) +2 Rd (2. Am-Klasse)
7. #3 Audi R8 LMS (Samadi/Gaunt/Halliday) +2 Rd (2. ProAm-Klasse)
8. #24 Nissan GT-R GT3 (Strauss/Kelly/Mardenborough) +2 Rd