WEC Spa: Doppelsieg für Toyota und BoP-Probleme bei den GTs
Erster Toyota-Doppelsieg in der WEC seit Shanghai 2014, Buemi / Davidson / Nakajima gewinnen die 6 Stunden von Spa vor Conway / Kobayashi ### (zu) klare Verhältnisse in der GTE Pro-Klasse ### über 60.000 Zuschauer bei nahezu durchweg trockenen Streckenverhältnissen ###
Die von Porsche-Pilot Neel Jani nach den Trainingsergebnissen durchaus überraschend eingefahrene Pole Position war nach 10 Rennrunden von Mike Conway “korrigiert“ und auch Seb Buemi konnte 3 Umläufe später den #1 Porsche mit Andere Lotterer am Steuer überholen. Nach der ersten Rennhälfte, die völlig ohne FCY-Phasen verlaufen war, hatten sich die beiden Toyotas einen Vorsprung von über 20 Sek auf den besten LMP1-Porsche herausgefahren.
Die Entscheidung innerhalb des Toyota-Lagers brachten zwei Neutralisationsphasen, die #8 jeweils für Boxenstopps nutzen konnte, während Mike Conway in #7 seine bereits absolviert hatte.
Der von Pole gestartete Andre Lotterer hatte der Konkurrenz in der Startphase wenig entgegenzusetzen, später hatte sein #1 Porsche 919 auch etwas Pech beim Boxenstopp mit einer FCY-Phase. Wie beim Saisonauftakt in Silverstone waren Bernhard / Bamber / Hartley im #2 Porsche, trotz eines schleichenden Plattfuß und einer Kollision mit einem der LMP2-Alpine, stärkstes Porsche-Team. Hartley fuhr zudem die schnellste Rennrunde mit 1:57.638 min.
Immerhin war Porsche bestes Low Downforce-Team, denn der dritte Toyota von Sarrazin / Kunimoto / Lapierre kam nach einem unscheinbaren Rennen auf Rang 5 ins Ziel. Im Fahrerlager war man sich jedoch einig, dass insbesondere in Spa die beiden Aerodynamikpakete keinen großen Unterschied ausmachen sollten.
Hervorzuheben ist der 6. Gesamtrang des #4 ByKolles-Nissan, dem einzigen Nicht-Hybrid LMP1 im WEC-Feld 2017: Der böse dreinblickende Bolide zeigte sich im Vergleich zu Silverstone über die Distanz deutlich verbessert und erreichte zudem im Rennen mit 320,6 km/h die höchste Geschwindigkeit aller Fahrzeuge. Insgesamt sahen 28 der 30 gestarteten Fahrzeugen ohne größere technische Gebrechen die Zielflagge – sicherlich kein schlechtes Omen für die 24 Stunden von Le Mans…
In der LMP2-Klasse konnte #26 G-Drive-Oreca mit Rusinov / Thiriet / Lynn einen ungefährdeten Sieg vor #31 Vaillante Rebellion-Oreca von Canal / Prost / Piquet einfahren.
Vorprogrammiert sind Diskussionen in der GTEPro-Klasse, wo mit 2 Ferraris – vor 2 Fords – vor 2 Porsches – vor 2 Aston Martins quasi das „BoP-SuperGAU-Ergebnis“ eintrat. Spannend machten es die beiden Ferraris untereinander, insbesondere James Calado und Davide Rigon lieferten sich sehenswerte Duelle. Alles freilich ohne „Le Mans-Taktik-Gewähr“ – aber so richtig nach BALANCE of Performance sieht die GTE Pro-Klasse nach den 6 Stunden von Spa nicht aus.
Den Sieg in der GTE Am-Klasse sicherte sich Dalla Lana / Lamy / Lauda auf Aston Martin.