WEC und Le Mans: Um die Hypercar-Zukunft ziehen schwarze Wolken auf
‚Hypercar‘ – so lautet der selbstbewusste Name der neuen LMP1-Boliden, die ab 2020 in der WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen soll. Dabei ist das Konzept der neuen weit weniger „hypermäßig“, als das der aktuellen LMP1 Hybrid, von denen lediglich noch Toyota übrig geblieben ist – die Kosten sollen deutlich gesenkt werden!
Dafür werden Gewicht und Abmessungen des Monocoques ebenso wie die Lage der Antriebseinheit sowie die Gewichtsverteilung standardisiert. Am Hybridantrieb mit Allrad wird festgehalten – aber auch hier mit strengeren Regeln: Leistung (508 kW Verbrenner + 200 kW Elektromotor) Kraftstoffmassendurchsatz und -verbrauch werden fix definiert.
Ursprünglich wollte man mit dem Hypercar-Konzept eine direkte Verbindung zu den Supersportwagen der Hersteller herstellen – davon ist man im finalen Reglement verständlicherweiseweise abgerückt. Aber auch der vorliegende Ansatz wird nicht zum Selbstläufer werden: Obwohl Privatteams Motor und Hybrideinheit leasen können, werden die Kosten hoch sein.
Das zentrale Problem: So, wie es aktuell aussieht, will kein neuer Hersteller in die Hypercar-Klasse einsteigen! Um die anfänglich gehandelten Kandidaten Aston Martin (Fokus: DTM), Ford (vielleicht bald in der IMSA DPI-Klasse) und McLaren (Fokus: Formel 1) ist es ruhig geworden. Toyota hat in einer Pressemitteilung sein Commitment für die Wintersaison 2019/2020 (8 Rennen im Zeitraum 1.9.19 bis 14.6.20) bekräftigt – die Zukunft hinsichtlich Hypercar-Zukunft danach aber völlig offen gelassen!
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Die Kernaussage an dieser Stelle muss aber sein: Wie es ab 2020 mit der Top-Liga des internationalen Langstreckensports weitergeht, weiß aktuell niemand – und das ist alarmierend!