FIA GT Nürburgring: Italienische Momente durch Lambo- und Ferrari-Siege

Spannend und ausgeglichen sind auch beim vorletzten Event Attribute, mit der sich die FIA GT beschreiben lässt: Mit dem Sieg von Peter Kox / Stefan Rosina im Qualirennen und Toni Vilander / Filip Salaquarda im Hauptrennen erlebten wir am Nürburgring die ersten Saisonsiege für Lamborghini und Ferrari.

Für den von Pole Position gestarteten Stef Dusseldorp war das Qualifikationsrennen wegen technischem Defekt schnell gelaufen – und begründete damit ein rabenschwarzes Wochenende für Hexis-McLaren: Im Hauptrennen crashte Grégoire Demoustier bereits in Runde 1 und Stef Dusseldorp rollte erneut mit technischen Problemen aus. Aus der Meisterschaftsentscheidung ist Hexis damit endgültig draußen.

Den ersten Stint des Qualirennens dominierten die beiden Audis, bevor durch einen perfekten und richtig terminierten Boxenstopp Altmeister Peter Kox den Platz an der Sonne erobern konnte und das Rennen routiniert zu Ende fuhr. Ortelli / Vanthoor (WRT-Audi) und Basseng / Winkelhock (All-Inkl-Mercedes) auf Rang 3 komplettierten das Podium. Bartels / Buurman (Vita4One-BMW), die nur von Startplatz 10 ins Rennen gegangen waren, zeigten eine starke Rennperformance und wurden Vierte.

Das Hauptrennen wurde zu Beginn von Peter Kox angeführt, Toni Vilander war jedoch immer in Schlagdistanz. Weil beim Boxenstopp der Motor des Lamborghinis nicht sofort anspringen wollte, konnte Filip Salaquarda die Führung übernehmen und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter ging es eng zu – schließlich konnte Basseng / Winkelhock den zweiten Platz vor Kox / Rosina und Buurman / Bartels einfahren. Das Finale im englischen Donington wird also vom Duell zwischen Marc Basseng / Markus Winkelhock und Michael Bartels / Yelmer Buurman sowie deren Teams All-inkl.com und Vita4One dominiert werden. Mercedes oder BMW? Markus Winkelhock meinte, dass die englische Traditionsstrecke „eher keine Mercedes-Strecke“ ist…

Der erste und einzige gemeinsame Auftritt der FIA GT1 WM und GT3 EM in einem einzigen Starterfeld bot spannenden Motorsport – aber auch Anhaltspunkte, dass nach der Absage der Asienrennen und der Saison 2013 die Veranstalter nicht mehr Vollgas geben:  Der Druck des Programmhefts war verpennt worden und Grid Girls gab es nur im Hauptrennen am Sonntag… Als im ersten Teil des Qualifyings der schnellste GT3 EM-Pilot plötzlich bessere Runden fuhr als die GT1 WM, war das natürlich ungeschickt.