Tour Auto: Die phantastische Reise durch Frankreich
Langstrecke ist ein dehnbarer Begriff: In der Regel bezieht er sich im Motorsport auf ein Rennen, das über mehrere Stunden geht. Was aber, wenn ein Motorsport-Event über 5 Tage geht und dabei sowohl auf Rennstrecken wie auch auf öffentlichen Straßen in Form von Sonderprüfungen auf Zeitenjagd gegangen wird?!
In den Jahren 1899 bis 1986 wurde die ‚Tour der France Automobile‘ als Tourenwagen- und Sportwagenrennen mit internationalem Stellenwert ausgetragen, seit 1992 findet die ‚Tour Auto‘ als klassische Veranstaltung statt. Die Route durch Frankreich ist jedes Jahr eine andere – 2016 ging es vom Start in Paris über die Rennstrecken Dijon, Bresse, Ledenon und Paul Ricard zum Ziel nach Cannes.
Rund die Hälfte der über 200 hochkarätigen Fahrzeuge bestreitet die Tour Auto als Gleichmäßigkeitsfahrt. Die übrigen stellen sich dem Wettbewerb in der Competition-Klasse – an den Rennstrecken heißt das: Beifahrer raus, Helm auf, 20 Minuten Training – gefolgt von einem rund ebenso langen Rennen. Die Kontrahenten nehmen Rücksicht aufeinander, haben den rechten Fuß aber fest auf dem Gaspedal…
Als prominentester deutscher Teilnehmer war bei der Tour Auto 2016 Le Mans-Sieger Jochen Mass auf einem De Tomaso Pantera Gruppe IV am Start. Extra für die Tour hatte man einen neuen Motor aufbauen wollen, der war aber nicht rechtzeitig fertig geworden. Also das alte rund 500 PS starke Aggregat nochmal rein – bis dieses auf den ersten Metern auf der Rennstrecke von Dijon Prenois den Geist aufgab. Die Niedergeschlagenheit war dem Routinier im Fahrerlager deutlich anzumerken – er hätte seine phantastische Reise durch Frankreich gerne fortgeführt…